Ermutigende Wahl neuer Kirchenvorstände

Norden, 10. März 2024

"Ermutigende Wahl neuer Kirchenvorstände“ - Erstmals Online-Wahl möglich – Gute Beteiligung

„Ich danke allen ganz herzlich, die sich zur Wahl gestellt haben“, sagte Superintendent Christian Neumann. Diese Wahl sei ein ermutigendes Zeichen für die Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher. „Sie können gestärkt in die kommenden sechs Jahre gehen, in denen weitreichende und nicht immer einfache Entscheidungen für die Gemeinden anstehen werden“, so der leitende Geistliche des Kirchenkreises. Bei der Wahl, die am vergangenen Sonntag, 10. März, stattgefunden hatte, hatten sich mehr Kandidierende als erwartet aufstellen lassen. Das Mindestalter der Kandidierenden war auf 16 Jahre herabgesetzt worden, sodass auch Jugendliche die Möglichkeit besaßen, sich in den Kirchenvorstand ihrer Gemeinde wählen zu lassen. Die Zahl der Wahlberechtigten Gemeindeglieder lag bei 33.107 Personen. Damit waren es deutlich weniger als noch vor sechs Jahren, damals waren es 37.330 Wahlberechtigte gewesen. Mögliche Gründe für den Rückgang mögen der demographische Wandel und Zahl der Kirchenaustritte sein. Insgesamt wählten 7.416 der Wahlberechtigten (22,40 %). Die Wahlbeteiligung hat somit eine deutliche Steigerung erfahren. Vor sechs Jahren hatten nur 12 % der Wahlberechtigten an der Wahl teilgenommen. Die erstmalige Möglichkeit zur Onlinewahl und die Tatsache, dass die Landeskirche den Wählern bereits mit der Wahlbenachrichtigung alle Wahlunterlagen zugeschickt hatte, sodass eine Briefwahl nicht gesondert beantragt werden musste, sondern umgehend vorgenommen werden konnte, mögen zu diesem erfreulichen Ergebnis mit beigetragen haben. 

 

Von den Wahlberechtigten waren 223 (3,01 %) unter 18 Jahren. Online wählten 1.932 (26,05 %), per Briefwahl 5.116 (68,99 %) und 368 (4,96 %) nahmen an der Urnenwahl teil. Sogar aus dem fernen Australien wurde gewählt. Eine 16jährige Wahlberechtigte, die sich zurzeit während eines Auslandsjahres dort aufhält, ließ es sich nicht nehmen, an der Wahl, bei der sich auch ihr Vater hatte aufstellen lassen, teilzunehmen. 

 

Die höchste Wahlbeteiligung erzielte die Insel Baltrum mit 53,72 %, gefolgt von Nesse (48.46 5) und Siegelsum (45,45 %) 

116 Personen stellten sich im Kirchenkreis Norden zu Wahl, davon waren 51,72 % weiblich und 48,28 % männlich. Gewählt wurden insgesamt 98 Personen, davon 53,06 % weiblich und 46,94 % männlich. Durch noch auszusprechende Berufungen wird sich die Zahl der Kirchenvorsteherinnen und -vorsteher noch erhöhen.

 

Erfreulich ist auch die Zahl der Wiedergewählten, die bei 71,43 % lag. Ein Zeichen dafür, dass die wahlberechtigten Gemeindeglieder sehr zufrieden sind mit der Arbeit ihrer aktuellen Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher. 

 

Das Durchschnittsalter der gewählten Kandidierenden beträgt 54 Jahre.  Der jüngste Gewählte ist Fabian Janssen mit 22 Jahren und wird künftig dem Kirchenvorstand Rechtsupweg angehören. Der älteste Gewählte ist Wilfried Kebekus mit 76 Jahren und wird künftig dem Kirchenvorstand Norddeich angehören.

 

Laut Landesbischof Ralf Meister stellten sich in der Landeskirche etwa 7400 Menschen zur Wahl. 68 Kandidatinnen und Kandidaten waren jünger als 18 Jahre, zwei Kandidaten traten im Alter von 88 Jahren an. Er kenne keine andere zivilgesellschaftliche Organisation, die in ihren Leitungsgremien ein solches Altersspektrum abbilde, berichtete Meister erfreut.

 

Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers ist mit rund 2,3 Millionen Mitgliedern in 1.219 Gemeinden zwischen dem Landkreis Göttingen und der Nordsee die größte evangelische Landeskirche in Deutschland. Die Amtseinführung der neuen Kirchenvorstände findet im Mai und Juni in Gemeindegottesdiensten statt.